Ein Bürgerbus für Badbergen?

Foto © Sascha Knapek

Karl Hülsmann informierte

(Bersenbrücker Kreisblatt, Badbergen)

Entsteht in Badbergen gerade der erste Bürgerbus im gesamten Landkreis Osnabrück? Einen guten Anfang hat die Initiativgruppe der Landfrauen gemacht und am Dienstagabend die Ergebnisse ihrer Bürgerbefragung vorgestellt. Als zentrales Thema stellte sich dabei der Faktor Mobilität heraus, den die Vorsitzende der Initiativgruppe, Irene Poesthorst, und ihre Mitstreiter mit der Installation eines Bürgerbusses verbessern wollen.

150 Haushalte hatten den Fragebogen, den die Landfrauen in Zusammenarbeit mit Gabriele Wosnitza von der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) erstellt hatten, ausgefüllt und dabei vor allem in Sachen Mobilität Bedarf angemeldet. 89 der Befragten würden sich eine Verbesserung der Transportmöglichkeiten wünschen, um zum Beispiel Arzttermine oder Behördengänge leichter erreichen zu können. Wichtig war den Bürgern hierbei auch, dass man die Möglichkeit bekommt, sperrige Dinge wie Rollatoren, Rollstühle oder größere Einkäufe zu verstauen. Besonders hohen Bedarf für eine neue Transportmöglichkeit gibt es laut der Umfrage in den Ortsteilen Grothe, Mimmelage, Wehdel/Grönloh und direkt in Badbergen.

Über die Umsetzung eines Bürgerbusses und die Voraussetzungen, um ein solches Unterfangen erfolgreich in Angriff zu nehmen, informierte Karl Hülsmann. Der Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück Nord stellte dabei vor allem klar, dass mindestens 25 ehrenamtliche Fahrer notwendig seien, um die Idee zu verwirklichen und um den Schichtdienst abdecken zu können. Wenn den Initiatoren dies gelänge, seien alle weiteren Schritte, wie die Beschaffung eines Kleinbusses mit rund acht bis neun Sitzplätzen, keine unüberwindbaren Hürden mehr, betonte Karl Hülsmann. Außerdem wies er darauf hin, dass ein Bürgerbus die Lücken zwischen regulärem Busverkehr und gewerblichen Taxis fülle, jedoch nicht dafür da sei, eine der beiden Beförderungsmöglichkeiten einfach zu ersetzen.

Ob der Bürgerbus demnächst Personen von Grothe nach Badbergen oder von Badbergen nach Quakenbrück transportiert, wird nun in hohem Maß davon abhängen, wie viele ehrenamtliche Fahrer man für die Idee gewinnen kann. Sowohl die Initiativgruppe als auch Fachmann Karl Hülsmann zeigten sich nach dem ersten Infoabend optimistisch. Acht Personen signalisierten auf der Versammlung ihre Bereitschaft, den Bürgerbus zu lenken, und Irene Poesthorst und ihre Mitstreiterinnen sind guter Dinge, dass man in naher Zukunft noch weitere Freiwillige findet. Die Unterstützung der Politik signalisierte Dietmar Berger. Das Engagement der Initiativgruppe sei hervorragend. „Wenn das mit dem Bürgerbus klappt, sind wir ein gutes Stück weiter“, so Badbergens Bürgermeister.

Ein weiteres Thema der Haushaltsbefragung, die Hilfe zur Selbsthilfe, stellte die Initiativgruppe der Landfrauen in Abstimmung mit den rund 25 anwesenden Bürgern vorerst zurück. In den kommenden Wochen wolle man sich voll und ganz auf die Umsetzung der Bürgerbus-Idee konzentrieren und sich danach mit dem Bereich der Nachbarschaftshilfe beschäftigen.

Die nächste Informationsveranstaltung zum Thema Bürgerbus geht am 20. August (19.30 Uhr) im Badberger Heimathaus über die Bühne. Wer Interesse hat, sich an der Verwirklichung der Bürgerbus-Idee zu beteiligen, oder es sich vorstellen könnte, als ehrenamtlicher Fahrer(in) zu fungieren, kann sich ab sofort unter der Telefonnummer 05436/1800 mit Irene Poesthorst in Verbindung setzen.

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