Mitte September ist es fünf Jahre her, dass der Bürgerbusverein Badbergen seinen Bürgerbus auf die Reise schickte. Eine erste Bilanz: Die Linie 661, die Badbergen und Quakenbrück miteinander verbindet, wird gebraucht.
Auch das vergangene Vereinsjahr 2018 können wir als ein weiteres erfolgreiches Jahr verbuchen“, stellte Irene Poesthorst, Vorsitzende des Bürgerbusvereins Badbergen, in der Mitgliederversammlung fest. Der ist im Februar 2014 aus der Taufe gehoben worden und war damals der erste im Landkreis Osnabrück.
Hervorgegangen war der Verein aus einem Initiativkreis, in dem auch die Badberger Landfrauen vertreten waren. Die hatten bereits 2012 in Zusammenarbeit mit der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) Badberger Haushalte nach ihren Wünschen befragt und als Hauptdefizit den öffentlichen Nahverkehr ausgemacht. Die Landfrauen wollten es bei den Ergebnissen nicht belassen, sondern aktiv werden. Am Ende ging im September 2014 der blau-weiß lackierte Bürgerbus erstmals auf Tour.
Wie lief das Jahr 2018? Es gibt 21 Fahrer – 16 Männer und fünf Frauen. „Vorstandsmitglied Dieter Jansohn hat die monatlichen Planungen aller Fahreinsätze wiederum professionell und zuverlässig vorgenommen und bei den monatlichen Fahrertreffen abgestimmt“, freute sich Poesthorst. Ende vergangenen Jahres übernahm Pit Behrendt seine Aufgabe.
Mit 250 Tagen zu je zehn Stunden sowie weiteren aufgewandten Stunden seien insgesamt 3300 Stunden geleistet worden, geht aus der Statistik hervor. Die Fahrleistung betrug 51.982 Kilometer betragen, das sind insgesamt rund 260.000 seit dem Start im Jahr 2014. Befördert wurden 2018 nach Vereinsangaben 5906 Fahrgäste, von 2014 bis 2018 waren es insgesamt 23.686., bei einem Fahrpreis von einem Euro. „Mit der weiteren Entwicklung unserer Fahrgastzahlen 2018 sind wir sehr zufrieden“, bilanzierte Poesthorst.
Erstmals ein Minus in der Kasse
Kassierer Heiner Engebrecht stellte fest, dass das Jahr 2018 mit einem Minus von 1600 Euro bei Einnahmen von 16.049,30 Euro und Ausgaben von 17 660 Euro abschließen werde. „Erstmals seit fünf Jahren haben wir keine Deckung“, fügte er an. Wesentliche Ausgaben waren die Kosten für Reparaturen und Kraftstoff, sie wichtigsten Einnahmen seien das Fahrgeld (gut 6000 Euro), Sponsoring (rund 3800 Euro) und der Zuschuss der Samtgemeinde Artland (3500 Euro). Im Finanzierungsplan 2019 rechnet der Verein laut Heinz Engebrecht mit einem ausgeglichenen Haushalt. Der Fahrpreis von einem Euro bleibt, so beschlossen es die Mitglieder, unverändert. Bei der Gemeinde Badbergen und der Samtgemeinde Artland bedankte sich Vorsitzende Irene Poesthorst für die finanzielle Unterstützung. Hier erhofft sie sich auch eine Beteiligung an der geplanten Anschaffung eines neuen Fahrzeugs.
Für den ausgeschiedenen Dieter Jansohn wurde Hans-Ulrich Schmitz neu gewählt und für den ausgeschiedenen Kassenprüfer Winfried Haas, der nun Protokollführer ist, Ingrid Behnke.
Neue Sponsoren gefunden
Werbung in eigener Sache machte der Bürgerbusverein Badbergen auch. Er stellte das Projekt bei einer Ratssitzung in Menslage vor, beim „Fest der Kulturen“ in Quakenbrück, bei der Veranstaltung „Leben im Alter“ in Osnabrück sowie beim Daerpfes“ in Badbergen. Neben drei neuen Mitgliedern seien mit Rapin aus Quakenbrück, Frank Marschall und dem Friseursalon Brandt – beide Badbergen – neue Sponsoren gewonnen worden.
Für die Verlängerung von 17 Personenbeförderungsscheinen zu je 250 Euro habe die Gemeinde Badbergen die Summe von 4250 Euro zugesagt, ebenso weiterhin bis zu einer Unterdeckung von 1.750 Euro, versicherte Werner Meier, Badbergens stellvertretender Bürgermeister. Lob für den Badberger Bürgerbusverein gab es auch von Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Poppe. „Ich bin der festen Überzeugung, auf der Landesebene gibt es wenige, die nach fünf Jahren noch so durchhalten – bei den meisten bröckelt es bei den Ehrenamtlichen“, schilderte er. Das solle ganz klar fortgeführt werden und sei eine große soziale Leistung.
Von Bjoern Thienenkamp und Christian Geers (Bersenbrücker Kreisblatt)
Foto:Bjoern Thienenkamp