Mit einer Feierstunde hat die Stadtstiftung Quakenbrück auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückgeblickt.
Im feierlichen Ambiente der Theaterwerkstatt an der Bahnhofstraße beherrschten die „Sportfreunde Haseglück“ über weite Strecken die Szene. Sie spannten kurzerhand die Gäste ein – mit kabarettistischem Improvisationstheater und Slapsticks, die zum Schmunzeln anregten. Höhepunkt war zweifellos die Verleihung des Ehrenamtspreises 2019 an das Team des Vereins Bürgerbus Badbergen.
Die Stadtstiftung, ins Leben gerufen aus der Idee einer aktiven Bürgergesellschaft von Günter Welker-Altegoer und Frau, fördert seit Mai 1999 zahlreiche soziale Projekte. Ihre Gründungsgeschichte skizzierte Vorsitzender August Averbeck in seinen Grußworten. Mehr war nicht nötig, weil ihm die „Sportfreunde Haseglück“ diese Aufgabe geradezu unverfroren abnahmen. In schlaglichtartigen Szenen ließ die Gruppe aus Osnabrück ihrer Fantasie freien Lauf, assistiert vom Publikum und kontrolliert von Kurator Claus Peter Poppe sowie Katharina Abeln.
Eine höchst vergnügliche Angelegenheit, denn das Format Improvisationstheater bot Gelegenheit zur skurrilen Überzeichnung, Wahrheitsfindung – oder auch nicht – und manchmal gut dosierter Albernheit. Immerhin wurden die gemeinnützigen Ziele, Visionen und sozialen Absichten der Gründer hartnäckig herausgearbeitet und mit stilvoller musikalischer Untermalung am Klavier entsprechend gewürdigt.
Mehr als 40 Zustifter
Deutlich wurde, dass die Initiatoren im besten Sinne als „Bürger für ihre Stadt“ aktiv geworden waren und das Gemeinwesen in vielerlei Hinsicht gefördert haben. Mehr als 40 Zustifter helfen inzwischen, die erfolgreiche Arbeit des Vorstands und Kuratoriums fortzusetzen. Das würdigten auch Karin König stellvertretend für die Quakenbrücker Kindergärten, Kathrin Abeln, die meisterhaft mit mehrfarbigen Kugeln jonglierte – ein Auftritt mit Symbolcharakter – und Bürgermeister Matthias Brüggemann in seiner kurzen Ansprache, der statt des weniger bekannten „Wie schön, dass du geboren bist“ den Kanon „Viel Glück und viel Segen“ anstimmte. Peter van Dyke sagte Dank im Namen des Stadtstiftung-Vorstandes, ehe August Averbeck „die Katze aus dem Sack ließ“ und die Preisträger nach vorne bat: das Team des Bürgerbusvereins Badbergen inklusive der Fahrer.
Die Stadtstiftung verleihe seit 20 Jahren den „Nobelpreis“ für bürgerschaftliches Engagement, stellte er humorvoll die Verdienste der Empfänger heraus. Die mit einer Spende dotierte Ehrung erfolge durch Übergabe einer von dem Künstler und Goldschmied Herbert Feldkamp gestalteten Skulptur und Aushändigung einer Urkunde. Der Bergkristall als Säule symbolisiere das Gemeinwesen. Viele Bürger zeigten Gemeinsinn und stützen damit die Kommune. Der Bürgerbusverein habe in vorbildlicher Weise dazu beigetragen – mit einem kreativen und sehr gut angenommenen Projekt, das in dieser Form selten sei, betonte August Averbeck unter Applaus.
Bürgerbus-Vorsitzende Irene Poesthorst bedankte sich im Namen des Vorstands und des Fahrerteams. Viel Beifall erhielt dann ein origineller Videofilm, der die Gesamtstrecke des Bürgerbusses „virtuell“ abfuhr; Darsteller: Mitglieder des Bürgerbus-Teams und treue Stammkunden.
Bersenbrücker Kreisblatt 18.06.2019 (Bericht und Foto: Bernhard Middendorf)
